Erläuterung der Kennzahlen in der Bilanzanalyse

  • Ertragskraft

    Beispielhafte Darstellung der Kennzahlen

    Korrespondierende Kennzahlenerläuterung - Auszug aus der Muster-Bilanzanalyse (Seite 14)

     
    Betriebsleistung: Die Summe der betrieblichen Leistungserstellung beträgt im Wirtschaftsjahr 2009 1.644 TSD EUR.
    Rohertrag: Nach Abzug der eingesetzten Material-, Waren und Fremdleistungsaufwendungen verbleibt im Wirtschaftsjahr ein Rohertrag von 897 TSD EUR. Die Rohertragsspanne (Ausdruck der Kalkulation) veränderte sich um 1,6 % zum Vorjahr. Achtung: Keine Aussagekraft bei Dienstleistungsunternehmen.
    Ordentliches Betriebsergebnis:

    Wichtigste Erfolgskennzahl! Sie gibt darüber Aufschluss, was aus der normalen Betriebstätigkeit (vor Steuern) ertragsmäßig erwirtschaftet wurde. Aus der ordentlichen Betriebstätigkeit konnte im Wirtschaftsjahr 2009 ein Betriebsgewinn von 22 TSD EUR erzielt werden.

    Umsatzrentabilität: Errechnet sich aus der Formel (Ordentliches Betriebsergebnis * 100 / Betriebsleistung). Die aktuelle Umsatzrentabilität beträgt 1,4 %. Das bedeutet, der Betriebsgewinn beträgt 1,4 % der Betriebsleistung. Mindestanforderungen an die Umsatzrentabilität: Langfristig positive Prozentsätze.
  • Mittel - Nutzung

    Beispielhafte Darstellung der Kennzahlen

    Korrespondierende Kennzahlenerläuterung - Auszug aus der Muster-Bilanzanalyse (Seite 14)

     
    Fremdkapital / Betriebsleistung Dieser Relationswert zeigt, wie viele Fremdmittel für die Umsatzerzielung eingesetzt werden mussten. Im Wirtschaftsjahr 2009 waren das 26,9 %.
    Nettoverbindlichkeiten / Betriebsleistung
    (Summe Bankverbindlichkeiten + sonstige Darlehen und Kredite + eigene begeb. Schuldv. - Liquide Mittel) * 100 / Betriebsleistung
    Dieser Relationswert zeigt, welche Bedeutung den Nettobankverbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel) bei der Umsatzerzielung zukommt. Im Wirtschaftsjahr 2009 waren das 16,8 %.
    Betriebsleistung / Beschäftigte

    Die Mitarbeiterproduktivität zeigt, wie viel "Umsatz" ein Beschäftigter durchschnittlich erwirtschaftet hat. Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden rd. 126 TSD EUR Betriebsleistung je Beschäftigtem erzielt.

    Personalaufwand / Beschäftigte Diese Kennzahl zeigt, wie hoch die durchschnittlichen Aufwendungen je Beschäftigtem sind. Der durchschnittliche Personalaufwand je Beschäftigtem beträgt im Wirtschaftsjahr 2009 rd. 36 TSD EUR.
  • Rentabilität

    Beispielhafte Darstellung der Kennzahlen

    Korrespondierende Kennzahlenerläuterung - Auszug aus der Muster-Bilanzanalyse (Seite 14)

    Cash-Flow v. Finanzergebnis und Leasing / Betriebsleistung Diese Kennzahl zeigt, welcher Zahlungsmittelüberschuss vor Finanzergebnis und Leasing in Relation zur Betriebsleistung generiert wird. Im Wirtschaftsjahr 2009 beträgt der Überschuss vor Finanzergebnis und Leasing 12,2 % der Betriebsleistung.
    Netto-Cash-Flow / Betriebsleistung Diese Kennzahl zeigt, welcher Zahlungsmittelüberschuss aus der normalen Betriebstätigkeit unter Berücksichtigung der Entnahmen und Steuern in Relation zur Betriebsleistung generiert wird.Im Wirtschaftsjahr 2009 wurde ein Netto- Cash-Flow von 5,5 % der Betriebsleistung als Zahlungsmittelüberschuss nach Berücksichtigung von Entnahmen und Steuern erzielt.
    Return on Investment (ROI)
    (Ord. Betriebsergebnis
    + Finanzierungsaufwand
    * 100 / Bilanzsumme

    Der ROI ermittelt die "Rentabilität des eingesetzten Kapitals" und zeigt, wie intensiv das verwendete Gesamtkapital im ordentlichen Bereich ertragsmäßig genutzt wird. Im Wirtschaftsjahr 2009 liegt dieser Wert bei 7,4 %.

  • Finanzierungsstruktur

    Beispielhafte Darstellung der Kennzahlen

    Korrespondierende Kennzahlenerläuterung - Auszug aus der Muster-Bilanzanalyse (Seite 15)

    Anlagendeckung I
    Eigenmittel * 100 / Anlagevermögen

    Die Anlagendeckung I zeigt, zu wie viel Prozent das Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt ist. Je höher der Wert ist, desto krisensicherer ist das Unternehmen.Im Wirtschaftsjahr 2009 beläuft sich die Anlagendeckung I auf 89,5 %.

    Anlagendeckung II
    (Eigenmittel + Langfr. Fremdkapital) * 100 / Anlagevermögen
    Die Anlagedeckung II zeigt, zu wie viel Prozent das Anlagevermögen durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gedeckt ist. Die ideale Finanzierungsstruktur liegt bei 100 %. Im Wirtschaftsjahr 2009 beträgt die Anlagendeckung II 140,8 %.
    Working Capital Ratio
    Umlaufvermögen * 100 / Kurz- und mittelfr. Fremdkapital

    Diese Kennzahl zeigt die Relation zwischen kurzfristig gebundenen Vermögenswerten und kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten. Wird ein Wert unter 100 % ausgewiesen, bestehen kurz-/mittelfristig mehr Verbindlichkeiten als Mittel frei werden. Im Wirtschaftsjahr 2009 betrug dieser Wert 120,8 %.

    Kreditorenziel
    Durchschn. Lieferverbindlichkeiten * 12 / (Material- u. Wareneinsatz + Fremdleistungen)
    Das Kreditorenziel zeigt, nach durchschnittlich wie vielen Monaten das Unternehmen seine Lieferanten bezahlt. Ein Ansteigen kann auf liquiditätsmäßige Schwierigkeiten hindeuten (vgl. auch Entwicklung des Skontoertrages). Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden die Lieferanten nach durchschnittlich 1,6 Monaten bezahlt. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich dieser Wert um 0,9 Monate.
    Debitorenziel
    Durchschn. Lieferforderungen * 12 / Bruttoerlöse

    Das Debitorenziel zeigt das von den Kunden durchschnittlich in Anspruch genommene Zahlungsziel in Monaten. Ein niedriger Wert kann auf gute Zahlungskraft der Abnehmer bzw. auf ein gutes Mahnwesen des betrachteten Unternehmens hinweisen (vgl. auch Entwicklung des Skontoaufwandes). Im Wirtschaftsjahr 2009 gingen die Kundenforderungen durchschnittlich nach 2,6 Monaten ein. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich dieser Wert um 1,1 Monate.

  • Rückzahlungsfähigkeit

    Beispielhafte Darstellung der Kennzahlen

    Korrespondierende Kennzahlenerläuterung - Auszug aus der Muster-Bilanzanalyse (Seite 15)

    Fremdkapital / Netto-Cash-Flow Diese Kennzahl zeigt die fiktive Entschuldungsdauer für das gesamte Fremdkapital auf Basis des Netto-Cash-Flows.Die per 2009 bestehenden betrieblichen Verbindlichkeiten können unter der Annahme zukünftig gleich bleibender Entwicklung aus den betrieblich erwirtschafteten Mitteln nach Berücksichtigung von Entnahmen und Steuern in 4,9 Jahren rückgeführt werden.
    Nettobankverbindlichkeiten / Netto-Cash-Flow
    (Summe Bankverb. + Sonst. Darl. u. Kredite + Eigene begeb. Schuldv. - Liquide Mittel) / NCF

    Diese Kennzahl zeigt die fiktive Entschuldungsdauer der Nettobankverbindlichkeiten auf Basis des Netto-Cash-Flows.Die per 2009 bestehenden Nettobankverbindlichkeiten können unter der Annahme zukünftig gleich bleibender Entwicklung aus den betrieblich erwirtschafteten Mitteln nach Berücksichtigung von Entnahmen und Steuern in 3,0 Jahren rückgeführt werden.

    Nettobankverbindlichkeiten / EBITDA(Summe Bankverb. + Sonst. Darl. u. Kredite + Eigene begeb. Schuldv. - Liquide Mittel) / EBITDA

    Diese Kennzahl zeigt die fiktive Entschuldungsdauer der Nettobankverbindlichkeiten auf Basis des EBITDA. Das EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung.Die per 2009 bestehenden Nettobankverbindlichkeiten können unter der Annahme zukünftig gleich bleibender Entwicklung aus dem EBITDA in 2,5 Jahren rückgeführt werden.

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